Über uns

Wer hier einen typischen Reiseblog unter dem Motto “Ich-steig-aus-und-ihr-seit-alle Looser” erwartet, wird enttäuscht sein. Nein, wir haben nicht unser Hab und Gut verkauft, oder (weil es besser klingt) an die Armen verschenkt, um fortan durch die Welt zu reisen, um fremde Kulturen kennenzulernen. Wir gehören nicht der Generation Backpacker oder (ganz neu) den Flashpackern an. Nichts gegen diese Leute. Ehrlich gesagt bin ich auch etwas neidisch auf diese Jungs und Mädels. Und Hut ab vor diesen Menschen, die diesen Weg einschlagen und beizeiten aussteigen. Alles richtig gemacht. Wir steigen jedoch nicht aus. Warum auch? Wir fühlen uns meist sehr wohl, verspürten aber trotzdem den Wunsch vieles zu verändern.

Unser Werdegang ist viel profaner und langweilig rasch erzählt.
Die letzten 25 Jahre vergingen sehr schnell. Viel zu schnell. Nach der Ausbildung sofort in die Selbstständigkeit. Wohnhaus renoviert, ein Firmengebäude gebaut. Alles mit sehr viel Eigenleistung, Blut, Schweiß und ab und an eine Träne. Ein viertel Jahrhundert im Dienste des Bruttosozialprodukts. Das Hamsterrad ordentlich in Rotation gebracht.
Ach ja: einen Sohn haben wir nebenbei auch bekommen, der leider oft zu kurz kam und wie zum Trotz erstaunlich wohl gelungen ist.

Aber das konnte es einfach nicht sein. Da sollte doch noch etwas kommen.

Vorwiegend entsteht der Wunsch zur Veränderung aus einer ungünstigen Situation. Befindet man sich in einer Sackgasse, fällt das Umkehren durch die Alternativlosigkeit leicht. Bei uns lief es, es funktionierte und wir lebten und leben nicht schlecht.

Iris und Roland
Iris und Roland (Death Valley NP, USA 2016)

In erster Linie möchten wir mehr Zeit für die schönen Dinge im Leben haben und ab und an wird einem die eigene Endlichkeit schmerzlich bewusst. Ein oder zwei Wochen im Jahr unterwegs sind einfach zu wenig. Die Welt ist groß und äußerst interessant. Die Neugier treibt uns in die Ferne.

So eine Veränderung ist jedoch nicht von heute auf Morgen möglich. Es sammelt sich im Leben viel Ballast an. Man wirft bildlich gesprochen im Laufe der Zeit sehr viele Anker, die zwar einen gewissen Halt und Sicherheit bieten, jedoch leider mächtig immobil machen. Wir mussten für die Umstellung alles überdenken und reichlich umplanen. Sein bisheriges Leben zu ändern ist natürlich nicht leicht, aber es geht. Man muss nur wollen und das Bedürfnis zur Veränderung verspüren. Ein wenig Arsch in der Hose schadet dabei nicht.

Was passt wird beibehalten, was nicht passt wird geändert. Erstaunlicherweise waren gerade die Sachen am einfachsten zu ändern, die man immer für unumstößlich ansah.

Die finanziellen Einbußen sind selbstredend spürbar. Logisch. Wer kein Lotto spielt, hat extrem schlechte Gewinnchancen und wir spielen kein Lotto. Wir dürfen weiterhin arbeiten und machen dies mit Freude, jedoch tun wir alles in Zukunft etwas freizeitorientierter. Außerdem kommt man mit erstaunlich wenig Geld aus, wenn die Ziele sich verändern. Der Zugewinn an Zeit und Lebensqualität ist dabei unbezahlbar.

Ach ja – warum “Abseiler.de”?
Die Domain “Abseiler.de” war einfach frei und der Domainname kommt schon irgendwie in die richtige Richtung. Ganz einfach.